Von einem falschen Flugticket und einer wichtigen Erkenntnis

Von einem falschen Flugticket und einer wichtigen Erkenntnis - Blogpost in der Lebenswandelkolumne

In meinem Leben als digitale Nomadin wurde ich bereits mit einigen unerwarteten Hindernissen konfrontiert. Was ich dadurch jedoch gelernt habe: Gelassenheit is key – denn am Ende klappt der Bums trotzdem irgendwie.

In meinem Leben als digitale Nomadin wurde ich bereits mit einigen unerwarteten Hindernissen konfrontiert. Was ich dadurch jedoch gelernt habe: Gelassenheit is key – denn am Ende klappt der Bums trotzdem irgendwie.

Stell dir vor, du stehst am Flughafenschalter, um dein Gepäck einzuchecken … und dann stellst du fest: Dein Flug ist erst in einem Monat. Genau so ging es mir, als ich von Hanoi nach Taipeh fliegen wollte.

Doch Moment – lass uns ein paar Stunden früher beginnen:

Es ist ein angenehmer Morgen in Hanoi. Ich gehe mit einem anderen Reisenden frühstücken. Wir essen Bánh mì, ein typisch vietnamesisches Sandwich. Währenddessen erzählt er mir, wie er neulich auf den Philippinen einen falschen Flug gebucht hatte. „Mir ist das ja noch nie passiert!“, prahle ich munter (und auch ein bisschen stolz).

Ab zum Flughafen!

Mein Backpack habe ich bereits bei mir. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns, und ich bestelle mir ein Taxi zum Flughafen. Dauer: rund 45 Minuten, Kostenpunkt: gut 10 €. Natürlich bin ich – typisch deutsch – pünktlich vor Ort. Ich stelle mich hinter einer fröhlichen vietnamesischen Reisetruppe für den Check-in an.

„Next please!“, ruft die Dame hinter dem Counter. Ich gehe zu ihr, werfe in geübter Manier meinen Backpack aufs Band und drücke ihr meinen Reisepass in die Hand. Sie tippt in ihren Computer. Dann starrt sie auf ihren Bildschirm. Einige Sekunden verstreichen.

„Hmm … haben Sie vielleicht eine Buchungsnummer?“, fragt die nette Vietnamesin. „Ich finde Sie gerade nicht.“ Ich zeige ihr meine Reservierungsbestätigung. Sie tippt weiter. Und weitere Sekunden verstreichen. Irgendwann schaut sie auf: „Ihr Flug ist erst in einem Monat. Sie haben für nächsten Monat gebucht – nicht für heute.“

Wir haben heute leider keinen Flug für dich

„Waaas? Wirklich!?“, platzt es aus mir heraus.

Meine erste Reaktion: Verwirrung. „Was mache ich jetzt?“ Ich schaue auf mein Ticket und stelle fest: Die Dame hat recht (natürlich hat sie recht, ist ja schließlich ihr Job). Als ich meinen Fauxpas realisiere, beginne ich herzlich zu lachen. Klar passiert das genau jetzt – wo das Thema doch erst wenige Stunden vorher Thema war.

Ich frage die Dame hinter dem Schalter, ob man etwas machen kann – aber der Flieger heute ist ohnehin schon überbucht. „Tut mir leid, da ist leider nichts zu machen“, sagt sie freundlich. „Na, dann ist das jetzt eben so“, denke ich.

Ich bedanke mich, stecke meinen Reisepass wieder ein, schwinge mein Backpack auf den Rücken und gehe in einen ruhigeren Bereich. Früher hätte ich mich an dieser Stelle sehr geärgert. Vor allem über mich selbst. Wahrscheinlich hätte ich aus Frustration sogar geweint.

Es gibt immer eine Lösung

Doch heute? Nehme ich es gelassen hin – denn mittlerweile weiß ich: Ich werde eine Lösung finden. It’s no big deal. Und ja, ich finde es sogar ein bisschen lustig. Die Ironie des Schicksals! Also schreibe ich erst einmal meinem Travel-Companion: „Erinnerst du dich, als ich meinte, ich hätte noch nie einen falschen Flug gebucht?“ In der nächsten Nachricht schicke ich ihm einen Screenshot meiner Flugreservierung – datiert für in einem Monat – und ein lachendes Emoji.

Anschließend schaue ich direkt nach einem neuen Flug. Die heutigen sind verdammt teuer. Nichts mit Last-Minute-Deal. Für den nächsten Tag gibt es aber noch Optionen – nicht supergünstig, aber zu verkraften. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich nicht nur für einen neuen Flug bezahle, sondern auch für eine wertvolle Lektion: Immer nochmal die Daten checken, bevor du buchst. Ok, lesson learned (hoffe ich).

Dann geht’s zurück nach Hanoi. Ich treffe mich wieder mit meinem Bekannten, wir haben einen schönen Abend und amüsieren uns über mein Missgeschick. Und guess what: Am nächsten Tag sitzen wir dafür im gleichen Flieger nach Taipeh (aber jut, das ist eine andere Geschichte … 😉).

Auf dem Weg vom Flughafen zurück nach Hanoi.
Auf dem Weg vom Flughafen zurück nach Hanoi.

Warum ich das alles erzähle…

Warum ich das alles erzähle? Gar nicht primär, um von meinem vercheckten Flug zu berichten. Vor allem erzähle ich diese Geschichte, weil sie mir etwas Wichtiges gezeigt hat: nämlich, wie sehr ich mich durch meinen Lebensstil verändert habe.

Als Reisende und digitale Nomadin lässt sich vieles nicht planen. Es passieren immer wieder Dinge, die man nicht erwartet. Man ist immer wieder mit neuen Begebenheiten konfrontiert und unverhofften Umständen ausgesetzt. Zu Beginn des Reise-Lifestyles sind diese Dinge oft überfordernd. Mit der Zeit jedoch lernt man, ihnen mit Gelassenheit zu begegnen.

In Mexiko ist mir mein Arbeitslaptop auseinandergebrochen. In Nicaragua wurde mein Handy geklaut. In Panama war ich mit Dengue-Fieber im Krankenhaus. Und nun stand ich plötzlich ohne Flug da.

Die große Erkenntnis

All diese (und viele weitere derartige) Ereignisse haben mein Mindset stark verändert. Ich habe durch sie gelernt, dass es mir nicht weiterhilft, mich aufzuregen oder mich (über mich selbst) zu ärgern. Stattdessen ist mir bewusst geworden, dass es immer eine Lösung gibt. Dass ich ruhig bleiben kann. Dass ich sogar darüber lachen kann. Und vor allem: dass all diese Dinge nicht das Ende der Welt sind.

Das Leben lässt sich nicht immer kontrollieren.
Aber wir können immer kontrollieren, wie wir mit Situationen wie diesen umgehen.
Und für mich gilt da ganz klar: Gelassenheit ist die beste Antwort.

Am Ende klappt’s trotzdem irgendwie.

It’s all gonna be fine.

💛

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