Die Dinge, die nicht gegeben, sondern so besonders sind

Die Dinge, die nicht gegeben, sondern so besonders sind

Die Dinge, die nicht gegeben, sondern so besonders sind

Eine Ode an die Dinge, von denen ich immer dachte, dass sie stets gegeben sind, bis ich merkte, dass sie nicht stets gegeben, sondern sehr besonders sind.

Unser ganzes Leben lang war es normal. Normal manchmal zum Essen auszugeh’n. Sich mit Freund*innen zu treffen. In Kneipen abzuhängen. Die Familie zu besuchen. Einmal mehr zu reisen. Gemeinsam durch Straßen streifen. Alles ganz normal. Gewöhnlich. War doch seit jeher so gegeben. Alles nichts besonderes.

Und dann kam die Pandemie. Und all diese Dinge, die für uns doch eigentlich völlig selbstverständlich waren, waren nicht mehr selbstverständlich. Nicht mehr möglich. 

Hatten wir uns das je ausgemalt? Wahrscheinlich nicht. Ich jedenfalls, ich hat’ es nicht. Nie ausgemalt und nun nagt es an unseren Gemütern. Eine gute Weile nagt’s da schon.

Doch irgendwann werden all diese Dinge wieder möglich sein. Und ja, mir kribbelt’s jetzt schon in den Fingern, wenn ich daran denke.

Wenn ich mir vorstelle, gemütlich in einem Restaurant zu schnabulieren. Meine Familie ohne Sorge im Gepäck besuchen zu können. Einen heiteren Abend in der Kneipe an der Ecke zu verbringen. Mit vielen Menschen um mich herum. Mich ohne wenn und aber treiben lassen. Mal wieder zu verreisen. Wieder mehr erleben. Mehr beisammen sein. Einfach sorglos sein.

Ja, bei diesen Gedanken kribbelt es. In meinen Fingern, um mein Herz herum, in meinem ganzen Körper. Wenn Sehnsucht auf Aufregung und Vorfreude trifft. Fühl mich wie ein nervös freudentaumeliges Kind. Wenn ich mir diese Dinge vorstelle, die mittlerweile ganz und gar nicht mehr gewöhnlich sind, sondern plötzlich ganz besonders scheinen.

Die schon immer so besonders waren. Was wir wahrscheinlich häufig übersehen haben.

Ob wir diese Dinge mehr wertschätzen werden denn je – wenn es wieder so weit ist? Wenn sie wieder möglich sind? Sorglos sein, ohne Anspannung zusammen sein, was erleben, alle gemeinsam noch mehr leben.

Jetzt wo wir wissen, dass all dies wohl doch nicht immer selbstverständlich ist. Wohl doch nicht stets gegeben ist. Weil wir wieder wissen, wie besonders diese Dinge sind. Dass sie es sind, die wirklich wertvoll für uns sind.

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