Du hast Lust auf Interrail, willst mit dem Ticket aber nicht nur in Städte, sondern auch in die Natur fahren? Dann check mal meine Interrail Strecke. Sie ist der perfekte Mix und definitiv zu empfehlen!
Interrail Routen - So Sah meine Aus
Bevor es gleich sehr ausführlich wird, hier schon mal ein kleiner Überblick über meine Interrail Strecke:
Los gehts in Karlsruhe
Ich startete meine Reise und Interrail Strecke in Karlsruhe. Bevor es losging, besuchte ich dort nämlich noch eine Freundin. Von da aus ging es dann über Bern und Genf nach Lyon. Eigentlich hätte es auch eine deutlich schnellere Dirketverbindung gegeben – diese habe ich jedoch nicht mehr bekommen, da meine Reise so spontan war und das Kontingent für die TGV Reservierungen in diesen Tagen schon komplett aufgebraucht waren. Ja, in Frankreich benötigt man nämlich immer eine Sitzplatzreservierung, wenn man mit Hochgeschwindigkeitszügen reisen will.
Erster Stopp meiner Interrail Route: Lyon
Doch nun zu meinem ersten Stopp: Lyon! Ich war dort insgesamt 5 Nächte und bin im Alter Hostel untergekommen. Die Unterkunft kann ich auf jeden Fall empfehlen: Ein nettes Hostel, sauber, mit Küche und coolen Angestellten. Auch preislich ist es für westeuropäische Verhältnisse voll im Rahmen – je nach Anzahl der Betten im Zimmer zahlt man etwa zwischen 20 € und 28 € pro Nacht.
Alter Hostel: Schön, nur nicht ganz zentral
Der einzige Nachteil ist, dass das Hostel nicht so zentral gelegen ist. Zur Innenstadt braucht man etwa eine halbe Stunde zu Fuß, zum Bahnhof knapp 50 Minuten. Einen Großteil dieser Strecke läuft man aber immerhin sehr schön direkt am Fluss entlang (und alternativ gibt’s natürlich auch Busse und U-Bahnen). Mir macht die Abgelegenheit eigentlich nicht allzu viel aus, da ich gerne spaziere – allerdings ist in direkter Umgebung des Hostels auch nicht sehr viel los. Abends nochmal kurz raus und in der Gegend noch was essen oder trinken gehen, ist eher nicht drin. Dafür muss man dann schon nochmal einen guten Marsch einplanen.
Ich bin übrigens auch mit Backpack vom Hauptbahnhof bis zum Hostel gelaufen – allerdings sollte man dafür schon einigermaßen fit sein. Gerade, wenn es heiß ist, ist das nicht ohne. Doch wie gesagt: Ansonsten ist das Hostel wirklich schön und sympathisch. Sie haben auch eine kleine Bar und verkaufen Drinks, Kaffee und ein paar frisch gemachte Speisen. Einmal habe ich sogar einen frisch gebackenen Cookie umsonst bekommen. Was will man mehr?
Lyon: Eine wirklich schöne Stadt
Lyon selbst hat mir wirklich gut gefallen und ich kann einen Stopp bzw. die Reise dorthin definitiv empfehlen. Breite Straßen, süße Gassen, zwei große Flüsse (Saone und Rhone), die mitten durch die Stadt fließen, zig Brücken und viele wunderschöne Gebäude, allesamt in hübschen Pastelltönen und gerne mal mit Schnörkeln versehen. Hier kann man definitiv eine ganze Weile schlendern und das schöne und entspannte Flair einsaugen.
Definitiv gesehen haben sollte man Vieux Lyon, also die Altstadt. Von dort kann man außerdem zu Fuß oder mit einer Bahn hoch zur Kirche Notre Dame de Fouviere, von wo aus man einen tollen Ausblick über die ganze Stadt hat.
Auch auf der Stadtinsel – also dem Stadtteil zwischen den beiden Flüssen – gibt es noch einige schöne Kirchen, Plätze und Gebäude. Hier lohnt es sich, einfach ein bisschen zu spazieren und die Gegend zu erkunden.
Meine Lyon Highlights: Croix Rousse und der Parc de la Tet d’Or
Meine ganz persönlichen Highlights waren das Stadtviertel Croix Rousse und der Park Parc de la Tet d’Or.
Das Viertel Coix Lyon liegt etwas nördlich und ist ein bisschen alternativer angehaucht. Hier gibt es viele nette Cafés, guten Kaffee, hippe Restaurants, einige Second Hand Läden und andere nette Shops. Es ist weniger touristisch, hat dafür aber einen sehr lebhaft entspannten Vibe. Ich mochte es jedenfalls total gerne und war direkt mehrmals dort (es lag auch quasi auf dem Weg vom Hostel in die Innenstadt auf der Stadtinsel).
Mein zweites Highlight, der Park de la Tet d’Or, liegt östlich von Croix Rousse, auf der anderen Flussseite. Man kann total schön an der Rhone dorthin spazieren und kommt sogar an einer Badestelle vorbei, wo einige Menschen fröhlich im Fluss planschten. Falls du also Lust hast: Badesachen mitnehmen und das kühle Nass auf dem Weg zum Park – oder auf dem Rückweg – genießen (nur bitte vorsichtig sein und aufpassen mit der Strömung!).
Der Park selbst ist wirklich groß, vereint Wiesen und kleine Wäldchen und tausende Wege zum Schlendern. In ihm liegt auch ein super schöner See, um den man prima spazieren kann. Außerdem gibt es einen Zoo (den habe ich nicht angesehen) und einen schönen botanischen Garten, den ich sehr mochte (insbesondere die großen Tropenhäuser sind ein Muss für Pflanzen-Fans!). Achja: Der botanische Garten ist übrigens komplett kostenlos.
Zweiter Stopp: Annecy am Fuße der französischen Alpen
In Lyon hatte ich recht lange überlegt, wohin es als nächstes gehen soll. Es gibt so viele mögliche Interrail Routen in alle Himmelsrichtungen und so viel mir die spontane Entscheidung wahrlich nicht leicht. Doch ich hatte einfach total Lust auf schöne Natur und so entschied ich mich letztendlich für die Fahrt nach Annecy, einem Städtchen am Fuße der französischen Alpen. Und Spoiler: Ich habe die Entscheidung wahrlich nicht bereut! Von Lyon nach Annecy dauert es mit dem Zug rund 1,5 Stunden – die Strecke alleine ist allerdings schon richtig schön.
Meine Unterkunft: Auberge de Jeunesse Hi Annecy
In Annecy kam ich in der Herberge Auberge de Jeunesse Hi Annecy unter. Kein modernes Hostel – eher das, was man so als klassische Jugendherberge kennt: Schon etwas in die Jahre gekommen und unspektakulär. Aber gut, für zwei Tage war es trotzdem vollkommen okay. Und auch vom Preis her war es einfach deutlich günstiger als die anderen Unterkünfte dort.
Süße, aber überlaufene Stadt
Die Stadt selbst ist wirklich richtig schön und historisch, gleichzeitig aber auch super touristisch und überlaufen. Dementsprechend sind auch die Preise in Restaurants und Cafés nicht die günstigsten, sondern eher im mittleren Segment. Wer sich die Stadt entspannt ansehen möchte, sollte am besten früh aufstehen und am Morgen durchschlendern – da ist nämlich noch nicht so viel los.
Noch besser, meiner Meinung nach, ist aber der See Annecy, der direkt an der Stadt gelegen ist. Das Wasser ist unheimlich klar und dahinter ragen die ersten Berge in die Höhe. Eine wirklich schöne Kulisse! Es gibt auch einige Strände in der Nähe der Stadt – allerdings sind natürlich auch diese recht überfüllt.
Radtour um den Lac Annecy
Meine absolute Empfehlung daher: Ein Rad mieten! Das lohnt gleich doppelt, weil man damit zum einen wunderbar abgelegene Stellen zum Baden findet und zum anderen, weil man die Szenerie besonders gut einsaugen kann.
Ich habe mir ein Rad für einen ganzen Tag geliehen (Kosten rund 23 €), um damit den kompletten See zu umrunden. Normalerweise dauert diese Tour rund 3 Stunden; allerdings habe ich mir Zeit gelassen, ab und zu angehalten, gechillt und gebadet. Die Strecke ist die meiste Zeit super entspannt und flach – nur an einer Stelle muss mal ganz schön den Berg hinauf gestrampeln werden. Aber hey, das gehört dazu!
Die Radtour war auf alle Fälle eines meiner absoluten Highlights auf der Reise und ich kann es nur empfehlen, die Zeit in Annecy mit einem Drahtesel zu verbringen.
Chamonix de Mont Blanc - Dritter Stopp meiner Interrail Strecke
In Annecy habe ich richitg Natur-Lust bekommen und wollte daher noch weiter hinein in die Berge. Deswegen ging es anschließend nach Chamonix de Mont Blanc. Und yes, das war die beste Entscheidung ever! Der Ort, am Fuße des Mont Blanc (höchster Berg in den Alpen), ist vor allem für den regen Wintersport dort bekannt. Allerdings zieht er auch viele Wanderfans, Paraglider*innen und andere Freund*innen des Outdoor-Vergnügens an.
Einfaches Hostel mit coolen Leuten
Hier bin ich im Hostel Gîte le Chamoniard Volant untergekommen und für 3 Nächste geblieben. Genauso wie in Annecy sollte man hier einigermaßen rechtzeitig nach Betten gucken. Ich war sehr spontan dran und habe an beiden Orten noch gerade so ein Bett ergattert (ich habe ca. 2-4 Tage vorher gebucht).
Die Unterkunft in Chamonix war zwar auch in die Jahre gekommen, aber trotzdem irgendwie charmant: eine große Holzhütte im Bergstil, ca. 20 Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt. Von der Einrichtung her ist alles sehr simpel – aber es gibt, was man braucht und eine Gemeinschaftsküche ist auch vorhanden. Untergekommen bin ich im 18 Bett Zimmer. Für die Anzahl der Betten war dennoch erstaunlich ruhig – nur der Boden hat sehr gequietscht, sobald jemand herumgelaufen ist. Für die Nacht sollte man also unbedingt Ohrstöpsel dabei haben.
Ansonsten fand ich das Publikum dort unglaublich angenehm. Etwas älter als normalerweise in Hostels und vor allem entspannte Menschen, die einfach Lust auf Natur und Wandern haben. Ich hatte dort wirklich eine gute Zeit und nette Menschen kennengelernt.
Chamonix Zentrum
Kommen wir zu Chamonix selbst. Auch dieser Ort ist überlaufen und im mittleren Preissegment, was das Ausgehen angeht. Allerdings bin ich ja vor allem für die Natur gekommen und war daher nicht allzu viel in der Stadt selbst unterwegs. Stattdessen ging es viel Wandern!
Wanderung zum Lac Blanc
Meine erste Wanderung habe ich zum Lac Blanc gemacht. Dafür ging es erst einmal mit dem Bus nach Les Pras und anschließend mit der Gondel eine Station hochwärts nach La Flégère (20 € für Hin- und Rückfahrt). Von dort aus wandert man rund zwei Stunden zum Lac Blanc. Um von dort nicht denselben Weg zurückzulaufen, bin ich rückwärts etwas weiter oberhalb entlang gewandert, zur Gondelstation L’Index, was nochmal rund zwei Stunden gedauert hat. Runterwärts ging es dann ganz entspannt mit der Seilbahn.
Wanderung zum Lac Cornu und Lac Noir
Die zweite Wanderung ging zum Lac Cornu und zum Lac Noir. Dafür bin ich erst einmal nach Chamonix und von dort eine Station mit der Gondel hoch nach Planpraz (auch das kostet wieder 20 € für Hin- und Rückfahrt). Alleine von der Gondelstation aus hat man eine total schöne Aussicht und kann den Paraglider*innen beim Abflug zusehen. Richtig cool!
Zu den Seen wandert man dann ca. zwei bis drei Stunden und man hat stets das gegenüberliegende Bergpanorama, inklusive Mont Blanc, im Blick. Wirklich traumhaft! Die Wanderung selbst geht zu den Seen hin meist aufwärts und gerne auch mal über lose Felsen und Steine. Gutes Schuhwerk ist hier also definitiv ein Muss! Die Wanderung lohnt sich aber total: Die Seen sind unheimlich schön und man kann hier wunderbar verweilen. Auch der Ausblick in alle Himmelsrichtungen: unfassbar schön! Am Lac Noir waren auch einige Gämse unterwegs.
Hinweis zum Wandern in Chamonix allgemein
Grundsätzlich gibt es rund um Chamonix wirklich unzählige Wanderrouten. Es lohnt sich also, sich eine Karte in der Touristeninfo zu holen und ein bisschen zu recherchieren, worauf man Lust hat. Oder aber: Einfach andere Menschen im Hostel nach ihren Wanderrouten und Highlights zu fragen. So kam ich auch zu meinen Wanderstrecken.
Hoch hinauf nach Aiguille du Midi
Am letzten Tag ging es erst abends weiter für mich. Deswegen habe ich den letzten Tag genutzt, um mit der Gondel noch hoch nach Aiguille du Midi zu fahren. Das Ganze kostet zwar 70 € für den Hin- und Rückweg – wer es verkraften kann, sollte es aber (meiner Meinung nach) trotzdem machen. Es lohnt sich wirklich sehr, sofern das Wetter gut ist. Dort ist man nämlich zum einen richtig hoch und super nah am Mont Blanc. Der Ausblick ist unbeschreiblich!
Sei dir aber bewusst, dass du vorab einen Gondelplatz reservieren musst (der Aussichtspunkt ist sehr beliebt) – man sollte sich also schon am Tag vorher um eine Reservierung kümmern. Außerdem ist es am besten, morgens hochzufahren, da da die Chance auf einen wolkenlosen Himmel und eine gute Sicht am höchsten ist. Plane außerdem ausreichend Zeit an. Es dauert ein bisschen, bis man oben ist und dort bekommt man auch wieder eine Gondel für die Rückfahrt zugewiesen (ca. 2 Stunden später). Uuuund: Nicht vergessen, was Warmes zum Anziehen mitzunehmen! Dort oben ist es ganz schön zügig und frisch!
Interrail Routen mit Chamonix? Yes, please!
Insgesamt kann ich nur sagen: Wer Berge und die Natur mag, wird Chamonix genauso lieben wie ich. Ich hätte hier locker noch mehr Zeit verbringen können, wäre nicht schon meine nächste Unterkunft gebucht. Fest steht für mich aber ganz klar: Ich will hier wieder hin. Es ist einfach so schön und es gibt noch viele Wanderstrecken zu entdecken!
Weiter nach Italien - next Stop: Turin
Nach Chamonix ging es weiter nach Turin in Italien. Allerdings habe ich für diese Strecke einen Bus genommen und nicht den Interrail Pass genutzt. Der Grund ist simpel: Mit dem Zug fährt man einmal einen groooßen Kreis um die Berge, was wirklich lange dauert. Mit dem Bus hingegen geht es in ca. 3 Stunden einmal mittig durch.
Combo Hostel: Modern und gut zum Arbeiten
Untergekommen bin ich im Combo Hostel, einer super modernen Hostelkette, die es in mehreren italienischen Städten gibt. Die Zimmer sind sehr weiträumig, die Betten bequem und eine Küche, ein Waschraum und alles andere Nötige ist auch vorhanden. Außerdem hat das Hostel ein dazugehöriges Restaurant, Café und einen großen Außenbereich – alles davon ist auch prima zum Co-Working geeignet und dafür konzipiert. Gerade also, wenn man beim Reisen auch mal arbeiten muss, ist diese Location eine gute Wahl.
Stadtbummel und leckeres Essen in Turin
Tatsächlich hatte ich in Turin recht viel Arbeit zu erledigen, weshalb ich dort nicht allzu ausgiebiges Sightseeing betrieben habe. Ich bin hauptsächlich durch die Stadt gebummelt, habe mich treiben lassen und hier und da ein bisschen Gelato, Pizza oder auch mal einen Aperol Spritz genossen.
Was ich aber auf alle Fälle empfehlen kann, ist die La Pnseria 1 im Zentrum. Dort gibt es sehr leckere Pinsa – eine Abwandlung der traditionellen Pizza, deren Teig, ein Sauerteig, aus Weizen-, Reis- und Soja zusammen hergestellt wird. Bei den restlichen Restaurants kann ich empfehlen, immer zu gucken, ob sie hausgemachte Pasta haben – das lohnt sich meist auch sehr.
Nette Stadt für zwei Tage
Insgesamt hat mir Turin auf alle Fälle gut gefallen. Die Stadt ist sehenswert und es gibt viele schöne Gebäude, Gassen und Plätze. Allerdings habe ich dort, wie gesagt, etwas entspannter gemacht und bin vor allem nach Gefühl herum geschlendert. Ich war auch nur drei Nächte, also zwei Tage dort. Mir persönlich hat das aber gut gereicht.
Interrail Strecke: Weiter nach Rovereto
Da ich einfach mehr Lust auf Natur hatte, ging es nach Turin spontan wieder ins Grüne und Bergige – und zwar nach Rovereto, einer kleinen Stadt in der Region Südtirol Trentino. Der Ort ist wirklich süß, allerdings ist es eben eine kleine Stadt und es ist wirklich nicht allzu viel los. Viel Zeit muss man hier also nicht einplanen. Zwei Nächte waren genau richtig für mich.
Ostello Rovereto: Okay, aber mehr auch nicht
Untergekommen bin ich im Ostello Rovereto. Einer zweckmäßigen, recht günstige Unterkunft irgendwo zwischen Hostel und Hotel. Es war völlig okay für den Preis, allerdings würde ich dort nicht nochmal hin. Einfach deshalb, weil es überhaupt kein Hostel-Flair hatte. Die anderen Menschen in meinem Zimmer (lauter wortkarge Typen) waren auch keine Backpacker, wie ich.
Es wirkt alles einfach eher zweckmäßig, nicht aber wie ein Ort, an dem man sich mit anderen Reisenden austauscht und Menschen kennenlernt. Außerdem war das Internet richtig schlecht, was für mich semi-optimal war, da ich auch arbeiten musste. Ansonsten aber war es sauber und für den Preis, wie gesagt, voll okay. Im Preis enthalten war sogar ein Frühstücksbuffet, das für die Art von Unterkunft echt nicht schlecht war – das zur positiven Seite.
Rovereto: Süß, aber unspektakulär
Am ersten Tag bin ich mittags angekommen, habe meine Sachen ins Hostel gebracht und den Rest des Tages damit verbracht, durch die kleine Stadt zu schlendern und hier und da einen Kaffee zu schlürfen. Sehr viel mehr gibt es dort auch nicht zu tun – für einen entspannten Nachmittag ist es aber voll okay.
Tagestrip zum Gardasee
Da ich das aber nicht noch einen Tag brauchte, bin ich am zweiten Tag mit dem Bus zum Gardasee, in die Ortschaft Riva del Garda, gefahren. Die Fahrt kostet rund drei Euro (one way) und dauert etwa eine Stunde. Dieser Tagesausflug hat sich auf alle Fälle gelohnt – der Gardasee ist einfach immer wieder schön!
Auch in Riva del Garda kann man nett schlendern, chillen oder auch im See baden. Letzteres habe ich nicht gemacht, da mir einfach zu viel los war, dafür bin ich etwas am See entlang spaziert und habe immer mal wieder Stopps eingelegt. Insgesamt bin ich bis Torbole gelaufen, von wo ich schließlich wieder den (vollen und ordentlich verspäteten) Bus zurück nach Rovereto genommen habe.
Fazit zu Rovereto
Insgesamt kann man Rovereto schon mit in die Interrail Strecke integrieren, als Muss würde ich es jedoch nicht bezeichnen. Bei mir hat es sich einfach durch den Mangel an verfügbaren Unterkünften so ergeben. Alternativ könnte man vielleicht auch nach Brescia – der Ort sieht richtig schön aus, ist ebenfalls in der Nähe vom Gardasee und hat ein (wie es aussieht) cooles Hostel – in diesem war nur leider kein Bett mehr verfügbar, sonst wäre ich wahrscheinlich dorthin hin.
Weiter nach Kitzbühel mit zwischen Stopp in Innsbruck
Weil ich von Bergen einfach nicht genug bekommen kann, habe ich nach einem weiteren verfügbaren und erschwinglichen Hostel irgendwo in der österreichischen Alpen gesucht. Was bei der Sucher herauskam, war ein Hostel in Kitzbühel – und genau deshalb ging es weiter dorthin. Dazu aber gleich mehr. Auf dem Weg habe ich nämlich noch einen Zwischenstopp in Innsbruck gemacht.
Interrail Strecke über Innsbruck
In Innsbruck war ich etwa vier Stunden, mein Backpack habe ich in der Zeit für 2,50 € in einem Schließfach am Hauptbahnhof verstaut. Praktischerweise ist dieser recht zentral und man läuft nur ein paar Minuten in die hübsche Innenstadt. Der Zwischenstopp hat sich auf alle Fälle gelohnt und ich kann es nur empfehlen. Die Stadt ist wirklich schön und sehenswert. Und wer Bock auf veganes Fast Food hat: In der Swing Kitchen gibt es ziemlich gute vegane Burger.
Grundsätzlich kann man in der Gegend auch sicherlich gut wandern und Ausflüge in die Natur machen. Es ist also auch eine Überlegung wert, ein paar Tage zu bleiben und Innsbruck in die Interrail Routen einzuplanen (hätte auch ich vielleicht gemacht, allerdings gab es keine Hostelbetten mehr).
Es geht weiter nach Kitzbühel
Wie bereits erwähnt, ging es für mich anschließend weiter nach Kitzbühel. Der Ort, der doch eher für Champagner schlürfende Touris und Trachten bekannt ist (zurecht…), ist eigentlich nicht ganz so mein Ding. Aber wie gesagt: Ich wollte nochmal mehr in die Natur und hatte hier eben noch eine erschwingliche Unterkunft gefunden.
Hallo Snow Bunny Packpackers Hostel
Bei ebendieser Unterkunft handelte es sich um das Snow Bunny Backpackers. Ein alternatives Hostel und wahrscheinlich die einzige Unterkunft in Kitzbühel, die sich etwas abgrenzt und nicht abgehoben ist. Inhaber des kleinen alternativen Eilands ist Dave, der ursprünglich aus Neuseeland kommt, Ende 50 ist und einen recht eigensinnigen und doch sympathischen Charakter hat. Er war wirklich super bemüht, das Hostel sauber zu halten und für eine Wohlfühlatmosphäre zu sorgen. Hier herrscht definitiv ein “Fühl dich wie daheim” Vibe.
Die Küche ist gut ausgestattet und man darf sich mit vielen Dingen darin versorgen. Außerdem holt Dave jeden Morgen frische Backwaren und achtet darauf, dass genug zum Essen da ist. Er hat extra für mich sogar nochmal einen großen Schub Hafermilch besorgt. Ach, und da Dave selbst Vegetarier ist, ist das Hostel sehr Veggie friendly.
Es gibt sogar einen kleinen Garten, in dem Hühner, Hasen, Enten und Tauben herumspringen. Daves kleine Leidenschaft. Insgesamt war das Hostel auf alle Fälle mal wieder etwas ganz anderes als die sonst so hippen Unterkünfte in den Städten. Es hatte viel Charakter und einen entspannten Vibe. Mir persönlich hat es dort jedenfalls gefallen.
Kitzbühel selbst? Uninteressant (für mich)...
Durch Kitzbühel selbst bin ich nur ein, zwei Mal durchgelaufen. Viel in der Ortschaft habe ich nicht gemacht – ist einfach nicht mein Fall. Und ohnehin bin ich ja wegen der Natur hin.
Leider hat es an zwei von drei Tagen dort sehr geregnet, sodass man kaum etwas machen konnte. Diese Tage habe ich das überwiegend zum Arbeiten genutzt. Am letzten Tag kam aber zum Glück wieder die Sonne hervor und ich konnte endlich noch ein bisschen wandern. Ich entschied mich, von Kitzbühel aus Richtung Berggipfel Hahnenkamm zu laufen.
Wanderung zu den Seidelalm Seen & Ehrenbachhöhe-See
Die Wanderung geht natürlich ordentlich in die Höhe, ist aber super schön und empfehlenswert. Meinen ersten Stopp machte ich bei der Seidelalm – dort gab es erst mal noch ein Käffchen für mich. Anschließend ging es weiter zu den wunderschönen Seidelalm-Sen und dann schließlich die letzte Etappe zum Ehrenbachhöhe-See.
Für die Strecke kann man gut und gerne einen ganzen Tag einplanen – sofern man ab und an mal eine Pause macht und nicht nur zügig durchmarschieren möchte. Wer nicht so fit ist, kann ansonsten auch die Seilbahn für den Hin- oder Rückweg nehmen.
Wien - letzter Part meiner Interrail Strecke
Kommen wir zum letzten Abschnitt meiner Interrail Route. Nach Kitzbühel ging es noch in die schöne Hauptstadt Wien. Hier kam ich im Jo & Joe Hostel am Westbahnhof unter. Das Hostel liegt wirklich direkt am Westbahnhof und teilt sich ein Gebäude mit Ikea. Man kann also direkt aus dem Hostel in die Ikea. Find ich irgendwie ziemlich lustig und habe es auch direkt ausgenutzt und dort jeden Morgen meinen Cappuccino getrunken (der war bei Ikea nämlich nicht nur günstiger, sondern auch besser als im Hostel ;).
Jo & Joe: Ein fancy Hostel
Insgesamt war das Hostel super modern. Ein Luxushostel, würde ich mal sagen. Die Betten waren top und man hat an beiden Seiten Rollläden, wodurch – für ein Hostel – doch recht viel Privatsphäre entsteht. Aber auch der Blick aus dem Zimmer war großartig. Durch eine große Glasfront konnte man über ganz Wien sehen – sowas hatte ich in einem Hostel wirklich noch nie. Außerdem hat es eine sehr fancy Dachterasse, ein Restaurant, eine Bar und viele Sitzgelegenheiten und Chill-out-Bereiche. Abend fanden zudem oft Veranstaltungen, wie Konzerte oder Karaoke-Abende statt.
Entspannte Zeit im schönen Wien
Doch nun zu Wien selbst. Tatsächlich war ich schon einige Male hier, weshalb ich kein großartiges Sightseeing gemacht habe. Stattdessen habe ich mich treiben lassen, ein paar Restaurants ausgetestet und einfach das Flair genossen. Und genau das kann ich jeder und jedem auch wirklich nur ans Herz legen. Wien ist wirklich eine super schöne und entspannte Stadt. Es lohnt sich, sich einfach mal ein bisschen treiben zu lassen und die Atmosphäre einzusaugen.
Dennoch hier ein paar konkrete Tipps von meiner Seite (abseits vom Touri Kram):
- Knödel essen in der Knödel Manufaktur
- Die alternative Atmosphäre und einen Drink in Wild im West genießen
- Veganes Eis bei Veganista schlecken
- Zur Donau laufen/fahren und die Natur genießen
- Den veganen Burger King am Westbahnhof auschecken
- Durch die schöne und alternativ angehauchte Neustiftstraße (und die Nebenstraßen) schlendern
- Guten Kaffee bei The Good Coffee Society trinken
- Günstige und coole Second Hand Klamotten bei Vintage Shop by Textile House shoppen
- Vegan essen bei Veggiezz
- Einen Spaziergang am Kanal machen
Fazit zu meiner Interrail Strecke
Nach drei schönen Tagen in Wien ging es dann aber schließlich wieder zurück nach Berlin. Damit hatte ich alle meine 7 Fahren aufgebraucht.
Insgesamt hat es mir wirklich sehr gut gefallen und ich mochte diese wunderbar entspannte erst des Reisens sehr. Auch mit meiner Interrail Route war ich sehr zufrieden. Sie hat mir definitiv gezeigt: Interrail muss nicht nur Big City Life sein, man kann mit dem praktischen auch tolle Interrail Routen durch die Natur machen und abgelegenere Ziele in den Bergen ansteuern.
Ich kann meine Interrail Strecke wirklich wärmstens weiterempfehlen. Sie ist ein toller Mix aus Stadt und Natur und genau das Richtige für alle Outdoorfans, die mal umweltbewusst mit dem Zug reisen möchten.