Slow Fashion wird zum Glück immer beliebter. In diesem dritten Teil meiner Fashion Umdenken Reihe, verrate ich, was Slow Fashion eigentlich bedeutet, wo und wie man am besten shoppt, was man mit alter Kleidung machen sollte und was rund ums Thema Slow Fashion und 2nd Hand sonst noch wichtig ist.
WAS BEDEUTET SLOW FASHION ÜBERHAUPT?
Slow Fashion ist das Gegenmodell zu Fast Fashion und steht für bewusste und nachhaltige Mode, die mit einem Bewusstsein für ihre Entstehung und Produktion konsumiert werden soll. Diese Art von Mode wird mit nachhaltigen Materialien und unter fairen und guten Bedingungen für Mensch und Umwelt geschaffen und soll dann möglichst lange genutzt werden.
Slow Fashion umschließt jedoch nicht nur neue, nachhaltige Mode, sondern auch Second Hand Klamotten, die weiter genutzt werden sollen statt in der Tonne zu landen.
Genauso wie auf der Kleiderstande, findet Slow Fashion aber auch im Kopf statt. Es ist eine Einstellung. Und zwar die Einstellung nicht die ganze Zeit was Neues haben zu wollen, sondern lieber weniger zu haben und damit glücklich zu sein. Die Einstellung, die Klamotten. die man besitzt, möglichst lange zu nutzen. Und die Einstellung lieber etwas tiefer in die Tasche zu greifen und dafür ganz bewusst und mit einem guten Gefühl faire und nachhaltige Mode zu kaufen oder aber 2nd Hand Kleidung zu shoppen und so bereits gebrauchten Klamotten ein zweites Leben zu schenken.
WARUM SLOW FASHION?
Und warum solltest du lieber auf Slow Fashion setzen statt auf herkömmlicher Mode? Ganz einfach: Die herkömmliche Modeindustrie ist alles andere als gut für unsere Umwelt. Warum das so ist, habe ich bereits im zweiten Teil der Fashion Umdenken Reihe zusammengefasst. Neugierig? Hier geht’s zum Artikel Umwelt & Kleidung: Warum unsere Kleidungsindustrie nichts Gutes verheißt.
UND SO WIRD EIN (SLOW FASHION) SCHUH DRAUS
1. EIGENEN KONSUM ÜBERDENKEN
Zunächst sollten wir unseren eigenen Konsum überdenken. Wie häufig muss du neue Klamotten kaufen und macht dich der Besuch in der (digitalen) Shoppingmall wirklich glücklich? Wir besitzen ohnehin viel mehr als wir tragen können. Dabei ist bewiesen, dass weniger mehr ist und eine übersichtliche Menge an Hab und Gut uns fröhlicher stimmt als wenn man den Besitztümer-Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann.
Lege dir also nur zu, was du wirklich brauchst und was dich wirklich und langanhaltend glücklich macht. Versuche dein Konsumleben ein bisschen minimalistischer zu gestalten und dich immer wieder auf’s Wesentliche zu besinnen (Brauche ich das wirklich? Macht mich das wirklich glücklich oder will ich das nur um des Haben’s Willen?).
Und: Lerne mit dem glücklich zu sein, was du hast. Nimm dein Klamotten-Sortiment nicht achtlos hin, sondern bringe jedem einzelnen Kleidungsstück Wertschätzung entgegen.
2. WENN SHOPPEN, DANN BITTE 2ND HAND ODER FAIRE LABELS
Second Hand shoppen
Second Hand Klamotten sind einfach toll. Ich jedenfalls liebe sie. Ob neuere Ware oder Vintage: Alles hat seinen Charme und alles hat Geschichte. Das ist doch ohnehin viel schöner als die Massenware die charakterlos im vollen Kaufhaus hängt, oder?
Und wo findest du schöne 2nd Hand Klamotten? Na, garantiert auf den Flohmärkten in deiner Gegend. Ich bin ja riesiger Flohmarkt Fan und gehe sonntags gerne mal auf meine Lieblingsflohmärkte in Berlin, um ein paar schicke 2nd Hand Schätze zu ergaunern (PS: Alles, was du auf dem Titelbild weiter oben siehst ist vom Flohmarkt ;). Außerdem gibt’s natürlich vielerorts Second Hand Shop oder man guckt im Internet nach. Dafür nutze ich am liebsten Kleiderkreisel und ubup. Manchmal auch ebay Kleinanzeigen oder spezielle Facebook Gruppen.
Und eine weitere tolle Variante, um schöne Second Hand Kleidung zu finden: Einfach mit Freunden und Freundinnen tauschen. Oft hat man schließlich etwas, dass einem nicht mehr gefällt, ein Freund oder eine Freundin könnte aber noch wunderbar was damit anfangen. Also einfach mal eine Tauschparty machen oder über eine Messenger-Gruppe aussortierte Kleidung tauschen und verschenken.
Neu aber nachhaltig und faire Labels
Wenn es nicht Second Hand sein soll, dann halte dich an faire und nachhaltige Marken. Natürlich muss man dafür (im Gegensatz zu dem meisten Second Hand Klamotten) etwas tiefer in die Tasche greifen, dafür hat man aber auch gute Qualität und Kleidung, die unter guten Bedingungen hergestellt wurde.
Nun fragst du dich, was es auf dem Gebiet eigentlich für Marken gibt? Utopia hat eine tolle Liste mit fairen und nachhaltigen Modelabels zusammengestellt.
3. GEBRAUCHTE KLEIDUNG NICHT WEGWERFEN
Zum Slow Fashion Lifestyle gehört es auch, aussortierte Kleidung nicht wegzuwerfen. Verkaufe sie online oder auf dem Flohmarkt, verschenk sie an Freunde oder spende sie. Und wenn die Klamotte wirklich nicht mehr in Schuss ist? Vielleicht kannst du sie ja upcyceln und noch was Schönes draus machen? Versuch’s doch einfach mal aus!
4. AUSMISTEN
Slow Fashion bedeutet auch, dass unser Kleiderschrank nicht überquillt und wir gar nicht wissen, was wir mit all dem Zeug machen sollen. Weniger ist mehr – Das ist die Devise. Deswegen miste auch einfach mal aus, was du nicht mehr trägst. Machst du es das erste Mal seit einiger Zeit machst, dann mach es radikal.
Das habe auch ich Letztens gemacht. Wenn du die Story dazu lesen will schau mal in meinem ersten Teil zum Fashion umdenken. Da erzähle ich, wie es endlich mit dem Ausmisten geklappt hat und was meine Tipps dazu sind. Dabei gilt natürlich: Ausgemistete Kleidung nicht wegwerfen sondern, wie eben beschrieben, verkaufen, verschenken, spenden oder kreativ nutzen.
5. KLEIDERSCHRANK KLEIN HALTEN
Ist der Kleiderschrank ausgemistet, versuche ihn nicht direkt wieder aufzufüllen, sondern immer recht übersichtlich zu halten. So weißt du tatsächlich, was du eigentlich hast, kannst dich an deinen Klamotten erfreuen und sie gebührend wertschätzten. Ehrlich, ich spreche aus Erfahrung: Ein kompakter Kleiderschrank macht viel, viel glücklicher!